Schnell informiert

Auf unserer Internetseite finde Sie einige Fachbegriffe, die wir Ihnen in unserem Glossar näher erläutern möchten. Sollten Sie über einen Fachausdruck stolpern, der Ihnen nicht geläufig ist, können Sie sich hier zu den Themen Allgemeines, Produktwissen, Daten und Druck allgemein informieren.

Allgemeines

Buchbinden
Umfaßt einerseits alle Gestaltungsschritte an der Buchdecke und am Buchblock, sowie alle Arbeitsgänge zur Herstellung von Buchblock und Buchdecke und deren Verbindung.

Kuvertieren
Einstecken einzelner Druckexemplare in Umschläge oder Versandtaschen im Laufe der Verpackung von Drucksachen.

Laufrichtung
Bei der maschinellen Papierherstellung tritt eine teilweise Ausrichtung der Fasern längs des Bandes auf. Man spricht von der Laufrichtung des Papiers und unterscheidet zwischen der Maschinenrichtung (in Laufrichtung) und der Querrichtung (quer zur Laufrichtung). Man spricht dabei auch von Schmalbahn und Breitbahn.

Layoutprogramm
Software zur Gestaltung ganzer Druckseiten, z.B. für Broschüren oder Zeitschriften. Text-, Bild- und Grafikdaten werden importiert und zu einem Seitenlayout zusammengestellt. Bekannteste Vertreter sind Quark XPress und Adobe InDesign.

Personalisierung

Bezeichnet die Anpassung von Drucksachen an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse eines Empfängers, angefangen mit persönlicher Anrede in einem Brief, bis hin zur individuellen Konfiguration von Inhalten eines Druckdokumentes. Spielt vor allem bei Mailings und im Digitaldruck eine große Rolle.

Satz
Alle Tätigkeiten in der Druckvorstufe, die mit Texterfassung und -formatierung zu tun haben.

Textbearbeitung

Zuerst erfolgt die manuelle Eingabe der Rohtextinformationen. Bei der „Formatierung” erfolgt dann die typographische Ausgestaltung des Textes, also Zuordnung von Schriftart und -größe, Textausrichtung, Anpassung der Laufweiten für bessere Lesbarkeit.

Typographie
Visuelle Gestaltung von Texten unter Aspekten der Ästhetik und, vor allem, der Lesbarkeit. Dazu gehören die Auswahl von Schriftarten und -schnitten, Ausrichtung des Textes und Anpassung hinsichtlich der Lesbarkeit. Im weiteren Sinne gehört auch die Gestaltung von Schriftfonts zur Typographie.

Vektorpfad /Vektorgrafik
Konturbeschreibung eines grafischen Objekts (Kreis, Rechteck, Polagon). Dabei werden Ankerpunkte gesetzt, die sich automatisch mit Linien verbinden. Kurvensegmente werden dabei durch Tangenten bestimmt (Beziér-Kurven). In PostScript werden alle grafischen Objekte (Linien, Flächen, Buchstaben bis hin zu komplexen Illustrationen) durch Vektorpfade definiert. Im Vergleich zu Pixeldaten benötigen Vektorinformationen erheblich weniger Speicherplatz.

Verpackung
Die Verpackung von Druckerzeugnissen hat einerseits Schutzfunktion. Dadurch können aber auch automatisierter Transport, rationelle Lagerung und die Verteilung der Güter erleichtert werden. Immer häufiger wird die Verpackung auch als Medium für Informations- oder Werbefunktionen erkannt.

Wasserzeichen
Dienen sowohl als Kopierschutz, wie auch zur Aufwertung von Drucksachen. Echte Wasserzeichen werden bei der Papierherstellung bereits auf dem Sieb erzeugt. Ein Drahtgeflecht an der jeweiligen Stelle des Papierbreis bewirkt, daß sich mehr oder weniger Fasern ansammeln. Unechte Wasserzeichen entstehen erst in der Pressenpartie der Papiermaschine. Das Wasserzeichen wird dabei im Bereich des Siebes geprägt.

Workflow
Produktionsablauf mit weitgehend automatisiert ablaufenden Arbeitsschritten. Durch die Automatisierung können viel Zeit und Kosten eingespart werden, sie erfordert aber auch durchdachte Vorbereitung und jederzeitige Kontrolle. Dabei muß koordiniert werden, wer, was, wann und wie macht.

Produktwissen

Altarfalz
Wird auch Fensterfalz genannt. Der Aufbau erinnert in diesem Falle an die Flügeltüren eines Altars. Bei einem 8-seitigen Altarfalz werden ebenfalls die beiden äußeren Seiten nach innen gafalzt, zusätzlich wird nochmals in der Mitte zu einem Dreibruch-Parallelfalz gefalzt.

Broschur
Ein gebundenes, buchartiges Produkt ohne feste Buchdecke; der Umschlag hat im Allgemeinen das gleiche Format wie der Buchblock. Sie besteht aus einem oder mehreren Bogen oder Blättern, die nach dem Heften, Klebebinden oder Fadenheften mit einem Umschlag aus Karton oder aus gleichartigem Material wie der Innenteil versehen wird.

Broschüre
Bezeichnung für eine mehrseitige Drucksache, meist von geringerem Umfang. In der buchbinderischen Ausführung hat sie die Form einer Broschur, jedoch ohne festen Einband. Broschüren haben in vielen Fällen einen aktuellen Bezug, z.B. in Form von Gebrauchsanweisungen oder Produktinformationen.

Büttenpapier
Handgeschöpftes Papier in der klassischen, handwerklichen Papierherstellung. Die Bütte ist der Bottich, in dem der Papierbrei schwimmt. Daraus schöpft der Papiermacher von Hand das Blatt mit Hilfe eines sehr feinmaschigen, rechteckigen Siebes.

Druckweiterverarbeitung
In der Druckweiterverarbeitung werden die bedruckten Bogen oder Bahnen (Rolle) zu einem Endprodukt verarbeitet. Dazu gehören beispielsweise das Zuschneiden, Falzen, Zusammentragen und Binden der Druckbogen. Oft etwas stiefmütterlich behandelt, spielt die Weiterverarbeitung der Druckbogen jedoch bereits bei der Konzeption eines Druckauftrags eine sehr wichtige Rolle.

DTP (Desktop Publishing)
Heute nicht mehr übliche Bezeichnung für Arbeitsschritte der klassischen Druckvorstufe, die digital, mit Hilfe von Personal (Desktop-) Computern durchgeführt werden.

Einhängen
Das Verbinden eines gehefteten und beschnittenen Buchblocks mit der Buchdecke durch Aufkleben der Vorsatzblätter des Buchblocks an die Innenseiten der Buchdecke. In der industriellen Buchbinderei erfolgt das Einhängen mit Hilfe von Buch-Einhängemaschinen.

Etiketten
Werden, im Gegensatz zu Haftetiketten, mit einer separaten Leim- oder Klebevorichtung an die gewünschten Gegenstände aufgebracht. Ein typisches Beispiel sind Flaschen. Hier werden die Etiketten auf einem speziellen Papier gedruckt und direkt nach der Abfüllung der Flaschen auf diese aufgeklebt.

Fadenheftung
Die qualitativ beste Bindetechnik zur Herstellung von Buchblocks. Einzelne Heftlagen (= Falzbogen) werden mit Fäden zu einem Buchblock vernäht. Die einzelnen Bogen werden so ineinander gehalten und mit einer Schnur in der Querverbindung der Lagen und zum Einband hin verbunden. Der Rücken des Buchblocks erhält dadurch große Festigkeit.

Falzen
Scharfkantiges Umbiegen von Papier unter Druck, um Rückfederung zu vermeiden. Falzen wird in der buchbinderischen Verarbeitung vor allem eingesetzt, um aus großen Papierbahnen bzw. Planobögen handliche Falzbögen zu machen.

Falzkleben
Bindeart, die hauptsächlich bei der Produktion von Mailings und Broschuren eingesetzt wird, beispielsweise zur Herstellung von Hüllen, Umschlagtaschen oder Briefkuverts. Es gibt spezielle Finishinganlagen mit Einrichtungen zum Falzkleben, aber auch Falzmaschinen mit Klebe-Zusatzeinrichtungen.

Finishing
Siehe „Druckweiterverarbeitung”

Folienprägung
Sonderform des Prägens. Dabei werden im Thermotransferverfahren Heißfolien mit Hilfe von Druck und Hitze auf einen Bedruckstoff übertragen. Auf der Trägerfolie befinden sich mehrere Schichten, die für die Farbe und Haftung zuständig sind. Die für die Prägung verwendeten Maschinen nennt man Prägepressen.

Gestrichenes Papier
Rohpapier wird bei der Herstellung meist in einer sogenannten „Streichmaschine” veredelt. Dabei wird Streichfarbe durch Düsen mit hoher Geschwindigkeit auf das Papier aufgetragen. Für die Verteilung der Streichfarbe sorgt ein Streichmesser. Die Streichfarbe setzt sich meist zusammen aus Kaolin, Kalziumcarbonat, Bindemitteln, sowie diversen Hilfsmitteln.

Haftetiketten
Im Gegensatz zu Etiketten sind Haftetiketten selbstklebende Materialien. Sie benötigen also zur Aufbringung auf Gegenstände keine zusätzlichen Klebstoffe.

Heißfolienprägung
Dabei handelt es sich um ein Hochdruck- Prägeverfahren, bei dem anhand eines Messing-, Kupfer- oder Magnesium-Klischees eine aus mehreren Schichten bestehende Heißprägefolie auf den Bedruckstoff aufgesiegelt wird.

Karton
Papier mit hohen Grammaturen (= Papiergewicht). Hochwertiger Karton (z.B. Faltschachtelkarton) besteht aus drei oder mehr Lagen, wobei die Aussenlagen auf Festigkeit optimiert werden. Zur Herstellung werden nur lange Fasern verwendet. Daher kann Altpapier nur sehr eingeschränkt verwendet werden, da bei jedem Schritt des Papier-Recyclings die Fasern kürzer werden.

Kaschieren
Veredelung von Druckbogen durch den Überzug von Glanzfolien oder Mattfolien. Dient dem dauerhaften Schutz von Drucksachen, auch gegen mechanische Beschädigungen. Wird meist für langlebige, bzw. häufig in Gebrauch befindliche Produkte eingesetzt.

Klappenfalz
Form des Querfalzes. Die Bruchlinien liegen hierbei quer zur Förderrichtung des Papiers. Zu finden überwiegend bei Broschüren oder Zeitschriften.

Kreuzfalz
Falzverfahren, bei dem die Bruchlinien rechtwinklig zueinander stehen. Diese Variante wird auch als Kreuzbruch bezeichnet.

Kunstdruckpapier
Papier mit relativ hohem Anteil der Streichmasse. Es ist immer beidseitig gestrichen. Kunstdruckpapiere sind holzfrei und geeignet für höchste Ansprüche und feinste Druckraster.

Lackieren
Form der Veredelung von Druckerzeugnissen. In vielen Fällen erfolgt eine Lackierung bereits in der Druckmaschine. Dabei werden Druckbogen entweder vollflächig oder nur bestimmte Bildteile lackiert. Als Lackarten kommen Wasserlacke (Dispersionslack), Öldrucklacke und UV-Lacke zum Einsatz.

Laminieren
Die Veredelung von Druckbogen in der Druckweiterverarbeitung durch den Überzug von Polyester-Folien. Hauptzweck ist die Erhöhung der Haltbarkeit, insbesondere bei Produkten, die häufig in Gebrauch sind, z.B. Speise- oder Landkarten oder Mitgliedsausweisen.

Leporellofalz
Verfahren des Falzens. Enthält mehrere parallele Brüche, die mit wechselnden Richtungen ausgeführt werden können. Die Blätter lassen sich dadurch ziehharmonikaartig öffnen.

Naturpapiere
Ungestrichene und unbehandelte Papiere, weiß oder farbig. Sie können holzfrei, holzhaltig oder altpapierhaltig sein und haben meist eine sehr robuste und feste Oberfläche.

Parallelfalz
Falzart mit parallelem Bruch. Teilweise werden die Brüche mit wechselnden Richtungen ausgeführt. Dazu gehören beispielsweise der Wickelfalz, Zickzack- oder Leporellofalz und der Altarfalz.

Perforieren
Eine Perforation (Durchlochung) im Druckbogen kann hinsichtlich bestimmter Gebrauchseigenschaften gewünscht sein (Abrissperforation), aber auch verarbeitungstechnische Hintergründe haben. Kopf- oder Rückenperforationen werden z.B. angewandt, um einen Luftauslass zu schaffen, der das Falzen oder Pressen der Druckbogen erleichtert und eine bessere Planlage der Bogen ermöglicht. Auch bei Klebebindungen werden Lochperforationen verwendet, damit der Leim an die Innenseiten der Bogen gelangen kann.

Prägefoliendruck

Es handelt sich um ein Hochdruckverfahren, bei dem eine sehr dünne Folie unter Wärmeeinwirkung auf Papier, Karton oder eine Kunststofffolie übertragen wird. Eine große Auswahl an Prägefolien lassen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu. Mit diesem Verfahren werden Briefbogen, Visitenkarten, Glückwunschkarten, Angebotsmappen, Faltschachteln, Etiketten oder auch Buchumschläge veredelt.

Prägen
Sowohl eine Umformung von Druckprodukten, als auch ein Veredelungsschritt. Es gibt Prägeverfahren, bei denen auch Farbe übertragen wird. In jedem Fall wird eine dreidimensionale Reliefstruktur erzeugt. Das kann durch Druck, Temperatur oder Zeitaufwand erfolgen. Zum Einsatz kommen hauptsächlich Walzen oder Pressen. Prägungen findet man z.B. an Umschlägen von Taschenbüchern, bei Displays und Werbemitteln. Auch auf Visitenkarten wird eine Prägung häufig verwendet.

Ritzen und Rillen
Verarbeitungsschritte zum Umformen des Druckbogens, etwa bei Kartons, Faltschachteln oder auch Displays. Der Unterschied besteht darin, daß beim Ritzen Material vom Druckbogen abgetragen wird, beim Rillen jedoch nicht. Beim Rillen wird nur „eingedrückt”.

Sammeln
Bei diesem Schritt der Druckweiterverarbeitung werden Falzbogen zu einem Block zusammengefügt, indem man sie ineinander steckt. In manchen Fällen erfolgt keine abschließende Heftung oder Bindung der Falzbogen. Meist jedoch ist das Sammeln Bestandteil der Druckbogenverarbeitung in Form von Sammelheftern.

Schwertfalz
Falzverfahren der Druckweiterverarbeitung, bei dem das Druckprodukt über Walzen oder Bänder zu einem Falzschwert geführt und durch Walzen gegen das Schwert gepresst wird.

Spiral- und Plastikbindung
Bindeverfahren in der Druckweiterverarbeitung. Dabei wird ein schraubenförmig gewickelter Metall- oder Kunststoffdraht durch vorher angelegte Stanzlöcher gezogen. Vor allem in Copy Shops oder Büroumgebungen wird als schnelle und preisgünstige Variante die Plastikkammbindung verwendet. Dabei werden die Druckbogen an der Blattkante mit Stanzlöchern versehen, in die ein vorgefertigter Kamm, der mit Plastikzinken versehen ist, eingesetzt wird.

Spotlackierung
Hauptsächlich bei Verpackungen für besondere Effekte eingesetzte Art der Veredelung. Dabei werden ausgesparte Stellen mit nicht so stark glänzendem Dispersionslack versehen. Für ausgefallene Produkte werden in vielen Fällen auch z. B. Gold-, Silber-, Perlmut-, Rubbel- oder Duftlacke verwendet.

Tellern
Wird Papier in zu trockener Umgebung gelagert, entzieht die Luft dem Papier zu viel Feuchtigkeit. Dadurch ergibt sich der Effekt des „Tellerns”, d.h. die Ecken der Papierbogen stehen hoch.

UV-Lack
Die Verwendung von UV-Lacken hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Sie bieten hohen Glanz und Abriebfestigkeit. UV-Lacke werden nicht getrocknet, sondern unter UV-Strahlung in Sekundenschnelle ausgehärtet. Durch den schnellen Aushärtungsprozess kann der Druckbogen sehr schnell weiter verarbeitet werden.

Veredelung
Bei der Veredelung von Druckprodukten geht es meist um optische Effekte, insbesondere Glanzsteigerungen, die einen Blickfang für den Kunden darstellen sollen. Aber auch der Schutz gegen mechanische Einflüsse, Flüssigkeiten und Gase spielt insbesondere bei Verpackungen eine wichtige Rolle.

Wickelfalz
Eine Form des Parallelfalzes, bei der zwei oder mehrere gleich breite Teile des Falzbogens ohne Richtungswechsel um ein Bogenteil gefalzt werden. Bei zwei parallelen Falzungen ergeben sich aus einem Falzbogen drei Blatt bzw. sechs Seiten. Man spricht hier von einem Zweibruch-Wickelfalz. Ein Dreibruch-Wickelfalz ergibt vier Blatt bzw. acht Seiten.

Daten

Auflösung
Angabe für die Menge der Bildpunkte auf einer definierten Strecke, z.B. 300 ppi = 300 Pixel pro Inch (= Zoll). Je höher die Auflösung, umso mehr Details können gezeigt werden. Die Angabe der Auflösung in Pixel pro Inch gilt für Eingabesysteme wie Scanner oder digitale Kameras. Die Druckauflösung in dpi (dots per inch) bezeichnet die Menge an Druckerpunkten, die ein Drucker bei der Ausgabe eines digitalen Dokuments auf analogen Medien setzen kann.

Bit/Byte
Abkürzung für „Binary Digit“. Ein Bit ist die kleinste Informationseinheit, die ein Computer verarbeiten kann. Computer verwenden ein Binärsystem, um Informationen zu kodieren und zu dekodieren: Sie arbeiten nur mit den Ziffern 0 und 1 (0 bedeutet aus und 1 bedeutet an). Bits werden gewöhnlich in Achtergruppen gruppiert. Acht Bits sind ein Byte. Das Byte ist die Standardmaßeinheit in der EDV. Ein Kilobyte (1KB) sind ungefähr 1.000 Byte. Ein Megabyte (MB) sind eine Million Byte und ein Gigabyte (GB) eine Milliarde Byte oder tausend Megabyte.

Kompression
Verfahren zur Reduktion der Datenmenge digitaler Dateien. Wird vor allem bei Pixeldaten angewandt. Es gibt verlustfreie Kompression, bei der keine Dateiinformation verloren geht, und verlustbehaftete Kompression, bei der zugunsten einer stärkeren Speicherplatzeinsparung Informationsverluste in Kauf genommen werden.

Color Management
Technologie, die zur Kontrolle und Definition von Farben in einem digitalen Arbeitsprozess dient. Nutzt Messgeräte, um den Farbraum technischer Geräte festzustellen, und Software, um die daraus entstandenen Farbprofile zu verrechnen. Wesentlicher Bestandteil der modernen Medienvorstufe.

Computer-to-Plate - CtP
Bezeichnung für die direkte Ausgabe digitaler Druckaufträge auf eine Druckplatte, ohne Umweg über den Druckfilm. Diese Technologie existiert seit Mitte der 1990er Jahre, hat sich aber erst nach der Jahrtausendwende wirklich durchgesetzt.

Daten-Preflight
Kontrolle digitaler Druckdaten auf Vollständigkeit und Integrität hinsichtlich der späteren Druckausgabe. Dient zum Abfangen potentieller Fehler, die zu teuren Fehldrucken führen können.

Digitaldruck
Drucktechnik, die Druckmaschinen auf Tintenstrahl- bzw. Tonerbasis zur Ausgabe verwendet. Ausgangsmaterial sind digitale Daten. Benötigt keine analogen Zwischenschritte (Ausgabe auf Druckfilm oder Druckplatte) mehr.

Digitalproof
Simulation eines konventionellen Druckverfahrens mit Hilfe digitaler Drucker. Dabei kommen in erster Linie Tintenstrahldrucker, in seltenen Fällen auch tonerbasierte Drucker zum Einsatz. Die Berechnung der Farbdaten erfolgt über ein vorgeschaltetes PostScript-RIP.

Farbprofil
Datei, basierend auf Messwerten, welche den Umfang der darstellbaren Farben eines digitalen Ein- oder Ausgabegerätes (Farbumfang), beschreibt. Wird im Color Management für Farbberechnungen verwendet.

Farbraum
Beschreibung der von einem digitalen Ein- oder Ausgabegerät darstellbaren Farben. Wird mit Hilfe von Farbmessungen ermittelt und in einem Farbprofil festgehalten. Mit Hilfe des Farbprofils können im Color Management Farbberechnungen durchgeführt werden. Es gibt auch geräteunabhängige Farbräume, z.B. Lab, die das Spektrum der für einen menschlichen Betrachter wahrnehmbaren Farben beschreiben.

ICC Profil
Datei, die die Farbraumbeschreibung eines Ein- oder Ausgabegerätes im grafischen Produktionsprozess enthält. Wird erstellt auf Basis von Farbmessungen und Berechnungen einer Color Management Software.

JPEG
Standardisiertes Kompressionsverfahren für digitale Fotos. Es ist ein verlustbehaftetes Verfahren, wobei der Grad der Kompression die erreichbare Qualität bestimmt.

OpenType
Von Microsoft und Adobe entwickeltes Format für Schriftfonts. Es ist plattformübergreifend und benutzt Unicode als Kodierung. Ein Schriftfont kann über 65.000 Schriftzeichen enthalten.

Pixel
Kurzwort aus “picture element“ (Bildelement). Digitale Bilder bestehen aus nebeneinanderliegenden Pixeln, die jeweils einen bestimmten Farb- oder Tonwert aufweisen. Im Auge verschwimmen die verschiedenfarbigen Pixel zu stufenlosen, kontinuierlichen Farbtönen.

PostScript
Seitenbeschreibungssprache, die seit 1984 von Adobe Systems entwickelt wird. Dient in der Grafischen Industrie vorwiegend zur Ansteuerung von Ganzseitendruckern (z. B. Laserdrucker). Sie ist aber auch mathematische Grundlage professioneller Grafik- und Layoutprogramme wie Illustrator, Freehand oder InDesign. Graphische Elemente und Schriften werden auflösungsunabhängig mit Hilfe von Vektoren beschrieben. Pixel-Graphiken hingegen werden gerastert. PostScript ist eine wesentliche Grundlage der modernen digitalen Druckvorstufe.

PostScript-Font
Beschreibung von Schriftfonts mit Hilfe von PostScript-Befehlen. Dabei werden die Konturen der Buchstaben durch Vektoren beschrieben (Printerfont). Für die Darstellung des Fonts am Bildschirm dient eine separate Datei (Screenfont), die das Grafikmodell des jeweiligen Betriebssystems nutzt. PostScript-Fonts sind plattformgebunden und können 256 Zeichen pro Font enthalten (ASCIIKodierung). Sogenannte Type-1-Fonts enthalten zusätzliche Informationen zur Darstellung kleiner Schriftgrößen. Type-3-Fonts enthalten diese „Hints” nicht.

PPD = PostScript Printer Description
Datei, die technische Informationen über das jeweilige Ausgabegerät enthält (Auflösung, Farbe oder S/W, Papiergröße, Papierzuführung etc.). Sie wird vom Druckertreiber verwendet, um den PostScript-Code eines Druckauftrags an ein Ausgabegerät anzupassen.

Rasterpunkt
Ein Rasterpunkt setzt sich aus vielen kleinen Elementen zusammen. Es handelt sich dabei um sogenannte Pixel, die in einer Matrix (Rasterzelle) zusammen gefasst werden. Die Form eines Rasterpunktes kann rund, quadratisch oder auch elliptisch sein.

Repro
Bezeichnung für alle Arbeitsschritte der Bildbearbeitung. Umfaßt das Digitalisieren analoger Vorlagen, technisch-qualitative und geschmackliche Bildkorrekturen, kreative Bildmontage, sowie die Aufbereitung der Daten für die Druckausgabe.

Rich Text Format - RTF
Plattformübergreifendes Austauschformat für Textinformationen. Dabei bleiben Formatierungen weitgehend erhalten und es gibt beim Austausch zwischen Macintosh und Windows keine Probleme mit vertauschten Sonderzeichen.

Softproof
Möglichst farbrichtige Darstellung von Bild- und Farbdaten am Bildschirm. Dabei soll die spätere Druckausgabe simuliert werden.

TIFF
TIFF (Tagged Image File Format) ist eines der ältesten Speicherformate für Pixelbilder. Unterstützt sehr viele Details, bis hin zu Color Management Informationen, Ebenen, verschiedene Kompressionsmöglichkeiten und Datentiefen. Ist in der Druckvorstufe eines der flexibelsten Austauschformate.

TrueType
Schriftfontformat, vor allem auf Macintosh und Windows-Rechnern verbreitet. Im Gegensatz zu PostScript-Fonts sind die Informationen für Bildschirm- und Druckdarstellung in einer Datei enthalten. Das Betriebssystem benötigt aber einen „Rasterizer” zur Bildschirmdarstellung. TrueType-Fonts können auch von den meisten PostScript- RIPs verarbeitet werden.

XML (Extensible Markup Language)
Standard zur Erstellung digitaler Dokumente in Form einer Baumstruktur. Wird vom World Wide Web Consortium (W3C) definiert. XML bestimmt dabei die Regeln für den Aufbau solcher Dokumente. Dabei werden die Details der jeweiligen Dokumente spezifiziert und deren Anordnung durch Strukturelemente (Tags) festgelegt.

Druckwissen allgemein

Andruck
Probedruck im Offsetdruck, der unter Verwendung der tatsächlichen Druckfarben und des gewünschten Auflagenpapiers durchgeführt wird. Für den Andruck werden Druckfilme bzw. -platten benötigt.

Anschnitt
Bereich von 3-5 mm außerhalb der Druckseite. Dient dazu, Blitzer (= weiße Stellen) bei randabfallenden Elementen (Bildern, Grafiken) zu verhindern. Diese können auftreten, wenn sich das Papier beim Druck zu stark verzieht (siehe auch „Beschnitt”).

Ausschiessen
Beim Druck mehrseitiger Broschüren oder Bücher werden die Seiten auf dem Druckbogen so angeordnet, dass sich nach der Weiterverarbeitung (Falzen, Zusammentragen, Schneiden) die richtige Reihenfolge der Seiten ergibt. Dazu gibt es Schemata, abhängig von Seitenzahl und Druckbogengröße.

Bebilderung
Übertragen einer digitalen oder analogen Druckvorlage auf eine Druckplatte durch Belichtung. Dies kann entweder auf dem Umweg über die Belichtung eines Druckfilms erfolgen (und vom Film auf die Druckplatte über die Kontaktkopie) oder direkt auf die Druckplatte (Computer-to-Plate).

Bogenoffsetdruck
Nach der Art des zugeführten Papiers werden beim Offsetdruck Bogen- und Rollenoffset unterschieden. Bogenoffset eignet sich für kleine und mittlere Auflagen und kommt daher vorwiegend im Akzidenz- und Buchdruck, sowie für Verpackungen und Kartonagen zum Einsatz.

CMYK
Abkürzung für vier subtraktiven Grundfarben (Prozessfarben ) des Farbdrucks - Cyan, Magenta, Yellow (Gelb) und Black (von engl. „key“ für Schwarz). Durch Kombination von Punktrastern der vier Farben in unterschiedlichen Dichten läßt sich eine breite Farbpalette im Druck realisieren. Dient auch zur Bezeichnung des dazu gehörenden Farbmodells, das prinzipiell auf der subtraktiven Farbmischung basiert.

DIN-Formate
Die DIN 476 definiert die Normen für Papierformate. Diese Norm wurde bereits 1920 festgelegt. Neben der bekannten DIN „A“-Reihe gibt es auch die Reihen „B“ und „C“.

Druckfarben
Im Offsetdruck werden ölbasierte Farben verwendet mit diversen Zusätzen, um die Farben haltbarer und besser verarbeitbar zu machen. Im Digitaldruck werden tinten- oder tonerbasierte Farben verwendet.

Druckverfahren
Üblicherweise teilt man Druckverfahren nach dem Verhältnis, in dem die zu druckenden Elemente zur Druckform stehen, ein. Danach gibt es Flach-, Hoch-, Tief- und Durchdruck. Beim Hochdruck stehen die Bildstellen der Druckform höher als die nicht druckenden Stellen (Flexodruck). Beim Flachdruck liegen druckende und nicht druckende Teile der Druckform annähernd auf einer Ebene (Offsetdruck). Im Tiefdruck liegen Bildstellen der Druckform tiefer als die nicht druckenden Teile. Beim Durchdruck bestehen die Bildstellen der Druckform aus einem farbdurchlässigen Schablonenträger, nicht druckende Teile sind farbundurchlässig (Siebdruck).

Druckvorstufe
Die Aufgabe der Druckvorstufe besteht darin, Inhalte (wie Texte, Bilder) in einem Layout zusammenzuführen und eine Druckform zu erstellen. Oft auch als Prepress bezeichnet, ist die Druckvorstufe ein Teilprozess der Drucktechnik. Dabei werden alle Prozesse vor dem Druck, wie Bilddigitalisierung und -bearbeitung, grafische Illustration, Datenaufbereitung, Textsatz und Layouterstellung, Ausschießen, Film- oder Plattenbelichtung (CTP) zusammengefasst. Das Ziel dabei ist immer die Erstellung einer analogen, bzw. digitalen Druckform.

Flachdruck
Beim Flachdruck liegen Bildstellen und Nichtbildstellen der Druckform annähernd auf einer Ebene (siehe auch „Offsetdruck”).

Flexodruck
Gehört zu den Hochdruckverfahren. Als Druckform dient eine Fotopolymerplatte. Im Flexodruck werden sowohl lösemittelbasierende, wasserbasierende als auch UV-Farben eingesetzt. Primäres Anwendungsgebiet des Flexodrucks ist der Druck von Verpackungsmaterialien.

Folien
Kunststofffolien für den Druck bestehen vorwiegend aus Polyethylen, Polyester oder Polypropylen. In Ausnahmefällen auch aus Polyvinylchlorid (PVC) und Polystyrol. Es handelt sich ausschließlich um chemisch bzw. künstlich erzeugte Materialien. Die Herstellung erfolgt in der Regel durch Extrusion.

Gesamtfarbauftrag
Die maximale Flächendeckung aller vier Druckfarben zusammen kann theoretisch einen Gesamtfarbauftrag von 400% ergeben. In der Praxis wird, um die Drucke besser weiter verarbeiten zu können, der Gesamtfarbauftrag reduziert. Der genaue Wert ist abhängig vom jeweiligen Druckverfahren.

HKS-System
Von den Firmen Hostmann-Steinberg Druckfarben, K+E Druckfarben und H. Schmincke & Co entwickeltes Farbsystem. Es enthält eine Anzahl genau definierter Farben, die mit Hilfe von Farbfächern ausgewählt werden können. Sie werden meist zur Reproduktion von Schmuckfarben eingesetzt.

Hochdruck
Das älteste Druckverfahren, in Europa Johannes Gutenberg zugeschrieben. Die druckenden Teile sind erhaben, d.h. Druckfarbe wird nur an den hochstehenden Linien, Stegen oder Flächen der Druckform übertragen. Das spiegelverkehrte Druckbild wird zunächst eingefärbt und dann gegen den Bedruckstoff gepresst. Es ist ein direktes Druckverfahren, d.h., die Druckform gibt die Farbe direkt auf den Bedruckstoff ab.

Inline-Finishing
Bezeichnung für eine direkt (in-line) an den Druckvorgang angeschlossene Weiterverarbeitung der Druckprodukte. Die Weiterverarbeitung erfolgt dabei meist mit Zusatzmaschinen und -aggregaten, die nicht zur Standardausrüstung einer Druckmaschine gehören.

Klebebindung
Bei diesem Verfahren der Buchherstellung werden die Rohbogen mit Hilfe eines Klebers (Hotmelt oder Dispersionskleber oder PUR) verbunden. Ermöglicht, im Gegensatz zur Fadenheftung, sehr hohe Maschinengeschwindigkeiten und eine automatische Buchproduktion.

Medienstandard Druck
Technische Richtlinie für digitale Daten, Proofdrucke und Filme, 2004 herausgegeben vom Bundesverband Druck und Medien. Enthält Anleitungen und Toleranzen zur korrekten Verwendung von Daten und Geräten im Druckprozess.

Nutzen
Ein Begriff aus der Drucktechnik. Der Nutzen gibt die Anzahl der gleichen Einzelteile eines Druckerzeugnisses (z. B. A4-Seiten) auf dem Format des Druckbogens an, z. B. hat ein A0-Bogen 16 A4- Nutzen. Auch im Digitaldruck anwendbar, eine A3-Seite hat vier A5-Nutzen und ein A1-Bogen zwei A2-Nutzen für die Posterausgabe mit Plottern.

Offsetdruck
Flachdruckverfahren. Das Druckbild entsteht durch den Trenneffekt von Fett und Wasser. Die Druckplatte wird mit fettiger Farbe eingefärbt und gleichzeitig mit Wasser angefeuchtet. An den zu druckenden Stellen bleibt die Farbe hängen, an den übrigen Stellen das Wasser. Von der Druckplatte wird dann auf ein Gummituch gedruckt und von da auf das Papier. Offsetdruck ist heute im Akzidenzbereich das verbreitetste Verfahren. Im Bogenoffsetdruck werden Stapel zurecht geschnittener Druckbögen verarbeitet, im Rollenoffset wird von Papierrollen gedruckt. Rollenoffset wird meist für hohe Auflagen, z.B. im Zeitungsbereich, eingesetzt.

Pantone-System
Farbsystem, basierend auf 15 Grundfarben, die in einer Vielzahl von Mischungen ca. 1.000 Schmuckfarben ergeben. Das System basiert, wie HKS, auf Farbfächern und ist nicht zur Reproduktion von Bildern geeignet. Der Einsatz dieses Farbsystems konzentriert sich vorwiegend auf Firmenlogos und Schmuckfarben.

Papierklassen
Es gibt verschiedene Papierklassen, bei denen Druckpapiere anhand ihrer Oberflächen unterschieden werden. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen gestrichenen (glatten) und ungestrichenen (rauheren) Oberflächen, sowie zwischen glänzend und matt.

Pappe
Ein aus Zellstoff oder Altpapier durch Zusammenkleben bzw. -pressen hergestellter, papierähnlicher Werkstoff, der überwiegend in der Verpackungsindustrie eingesetzt wird. Von Pappe spricht man ab einer Grammatur von ca. 600 g/m² und einer Dicke von ca. 1,5 mm. Ein aus Zellstoff oder Altpapier durch Zusammenkleben bzw. -pressen hergestellter, papierähnlicher Werkstoff, der überwiegend in der Verpackungsindustrie eingesetzt wird.

Papyrus
Eines der ältesten organischen Schriftträgermaterialien (Ägypten ab ca. 3000 v.C.). Papyrus besteht aus flach geschlagenen, überkreuzten und gepressten Stängeln der Schilfpflanze. Vom griechischen Begriff „papyros” leitet sich das Wort „Papier” ab.

Passermarken
Beim Druck werden die vier Grundfarben (CMYK) nacheinander gedruckt. Wenn die vier Farben nicht genau den richtigen Stand zueinander haben, erscheint das Druckbild unscharf oder farblich verschoben. Um Druckfilme exakt positionieren zu können, werden auf der Druckplatte Marken positioniert, die zur Kontrolle des genauen Stands dienen.

Pergament
Vorläufer des Papiers, der seit dem Altertum (ca. 2700 v.C.) als Schreibmaterial dient. Pergament besteht aus Tierhaut (Kalb, Rind, Schaf oder Ziege), die in Kalkwasser eingeweicht wird. In dieser Lauge lösen sich die Haarwurzeln von der Haut. Die Haare werden anschließend abgeschabt. Nach der Säuberung wird die Haut in einen Rahmen gespannt und mit einem Messer oder Bimsstein glatt geschabt. Im Gegensatz zu Leder wird Pergament nicht gegerbt. Dadurch bleibt es durchscheinend.

Prozessfarben
Damit sind die vier Grundfarben des Drucks gemeint: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz.

Prozessstandard Offsetdruck (PSO)
Seit 2002 vom Bundesverband Druck veröffentlichte Richtlinie zur Standardisierung der digitalen Druckvorstufe bis hin zur Druckausgabe. Eine wesentliches Kernelement des PSO ist der Konsequente Einsatz von Color Management. Im PSO werden Anleitungen für die Datenübernahme und -aufbereitung beschrieben, sowie Toleranzen für den standardisierten Offsetdruck festgelegt. Auch Kontrollmöglichkeiten zur Überprüfung einzelner Produktionsschritte sind beschrieben.

Proofdruck
Herstellung von Seitenandrucken anhand digitaler Daten, ohne Filmauszüge. Ziel ist die Überprüfung von Layout und Farbe vor dem endgültigen Auftragsdruck. Man unterscheidet dabei zwischen Standproof und Kontrakt-Proof. Beim Standproof geht es ausschließlich um die richtige Positionierung der Seitenelemente. Der Kontraktproof umfaßt darüber hinaus auch die korrekte Farbigkeit, die visuell und messtechnisch vom Kunden überprüft und abgenommen wird. Ein Kontraktproof ist stand- und farbverbindliche Vorlage für den Druck und die daraus resultierende Rechnungslegung. Meist werden für digitale Proofs Tintenstrahldrucker eingesetzt, da sie den größten Farbraum besitzen und somit die Farbanmutung anderer Druckverfahren am besten simulieren können.

Randwelligkeit
Papier reagiert sehr empfindlich auf Feuchtigkeit. Beim Offsetdruck wird in der Regel mit Feuchtmittel gearbeitet, in dem große Mengen Wasser enthalten sind. Ein Teil des Wassers gelangt — in geringen Mengen — auf das Papier. Verdruckt man ein sehr saugfähiges Papier, so kann es zur Randwelligkeit des Papieres kommen, d.h. die Papierränder sind nicht mehr glatt, sondern gewellt.

Rasterung
Optischer Trick, um Farbnuancen im Vierfarbdruck darstellen zu können. Raster sind geometrische Muster aus winzig kleinen Farbpunkten in unterschiedlichen Größen. Das menschliche Auge erfasst die Rasterpunkte als Farbmischung. Durch die unterschiedliche Größe und Überlagerung der Rasterpunkte kann die Farbmischung gesteuert werden.

Rasterweite
Dieser Wert gibt an, wie viele Rasterpunkte pro Einheit (cm, inch) im Druck nebeneinander liegen können. Eine Rasterweite von 60 L/cm (= Linien pro cm) bedeutet, daß auf einer Länge von 1 cm 60 Rasterpunkte nebeneinander gedruckt werden.

Reliefdruck
Wird auch als Thermografie bezeichnet und ist eine noch relativ junge, kostengünstige Alternative zum Stahlstichprägedruck. Da keine Gravurherstellung erfolgt, ist es gut bei häufig wechselnden Inhalten einsetzbar. Es ist kostengünstiger und weniger zeitaufwändig. Ein Reliefdruck ist nicht so gestochen scharf wie Stahlstich, aber dafür kann er flächig verarbeitet werden.

RGB
Farbmodell der additiven Farbmischung. Die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau addieren sich zu Weiß. Dieses Farbmodell kommt immer zur Anwendung wenn direktes Licht mit im Spiel ist, also bei bei Scannern, digitalen Kameras, Computermonitoren.

Rollenoffsetdruck
Nach der Art des zugeführten Papiers werden beim Offsetdruck Bogen- und Rollenoffset unterschieden. Beim Rollenoffset kommt das Papier direkt von einer großen Rolle. Diese Variante kommt vorwiegend bei großen Auflagen zum Einsatz, z.B. im Zeitungs-, Katalog- und Telefonbuchdruck.

Rotationsdruck
Bei dieser Art des Druckens werden Informationen grundsätzlich mit rotierenden Bauteilen übertragen. Druckform und Druckkörper sind dabei Zylinder und der Bedruckstoff läuft beim Drucken zwischen Druckformzylinder und Druckzylinder durch. Mit diesem Verfahren werden überwigend größere Auflagen hergestellt. Der Offsetdruck ist ein indirekter Rotationsdruck, es wird mit Plattenzylinder, Gummituchzylinder und Druckzylinder gearbeitet. Die Bildstellen werden von Plattenzylinder auf den Gummituchzylinder und von dort auf das Papier übertragen. Eine häufig eingesetzte Variante ist der Rollen-Rotationsdruck, der beispielsweise bei Zeitungen zum Einsatz kommt. Das Druckwerk besteht hierbei aus verschiedenen Zylindern, die gegenläufig aufeinander abrollen. Das zu bedruckende Material ist auf Rollen aufgewickelt und wird beim Druck zwischen den druckenden Zylindern hindurchgeführt.

Schmalbahn
Bei der maschinellen Papierherstellung tritt eine teilweise Ausrichtung der Fasern längs des Bandes auf. Man spricht von der Laufrichtung des Papiers. Verläuft die Ausrichtung der Fasern in Maschinenrichtung (in Laufrichtung), spricht man von Schmalbahn.

Schmuckfarben
Farben, die nicht mir den vier Grundfarben CMYK darstellbar sind, also außerhalb des Farbraums CMYK liegen. Im klassischen Offsetdruck wurden sie meist als separate Farbe angemischt und in einem eigenen Durchgang gedruckt, zusätzlich zu den Prozessfarben (5. oder 6. Farbe). Werden meist über Farbsysteme wie HKS oder Pantone gekennzeichnet. Adobe Photoshop verwaltet Schmuckfarben in Form von speziellen, zusätzlichen Farbkanälen.

Schneiden
Gehört als Trennverfahren zu den grundlegendsten Anwendungen der Druckweiterverarbeitung. Zum Einsatz kommen fast ausschließlich Messer, nur zum Ausschneiden komplizierter Konturen werden manchmal Laser verwendet. Man unterscheidet vier verschiedene Arten des Schneidens - Differenzschnitt, Trennschnitt, Beschneiden und Abschneiden.

Schwarzaufbau
Methode, um aus den drei Buntfarben die vierte Farbe des Drucks, Schwarz, zu generieren. Es gibt zwei Varianten - GCR (Grey Component Replacement) und UCR (Under Color Removal).

Schön- und Widerdruck
Bezeichnet man das doppelseitige Bedrucken eines Druckbogens mit verschiedenen Druckformen. Der Schöndruck ist hierbei der erste Druckgang, nach dem der Bedruckstoff gewendet wird und der zweite Druckgang, der Widerdruck, auf die Rückseite des Schöndrucks erfolgt. Der Wendevorgang geschieht entweder durch Umschlagen oder durch Umstülpen des Bogens.

Siebdruck / Serigraphie
Druckverfahren, bei dem die Druckfarbe mit einer Rakel durch ein feinmaschiges Gewebe auf den Bedruckstoff gebracht wird. Stellen des Gewebes, wo keine Farbe gedruckt werden soll, werden durch eine Schablone farbundurchlässig gemacht. Im Siebdruck lassen sich eine Vielzahl von Stoffen und Formen bedrucken.

Stahlstich-Prägedruck
Dieses Tiefdruckverfahren gilt als das edelste und wird vorwiegend für repräsentative Briefausstattungen oder auch Echtheits-Zertifikate verwendet. Voraussetzung ist die Herstellung einer Stahlstichgravur, was meist in Handarbeit nach Kundenvorlage erfolgt. Das Motiv wird seitenverkehrt mit einem Stichel in einen polierten Stahlblock gestochen. Zum Prägen wird eine, ebenfalls per Hand hergestellte, Matrize aus Karton verwendet.

Stanzen
Im Gegensatz zum Schneiden erfolgen beim Stanzen keine geraden Zuschnitte, sondern es werden Außen-, bzw. Innenkonturen erzeugt. Anwendungsbeispiele sind z.B. gerundete Ecken bei Spielkarten oder Griff- oder Stufenregister. Beim Stanzen kommen sowohl der Messer- als auch der Scherschnitt zum Einsatz.

Stapelauslage
In Falzmaschinen der Druckweiterverarbeitung werden die fertig gefalzten Produkte im sogenannten Ausleger gesammelt. Hier unterscheidet man prinzipiell zwischen Schuppenauslage und Stapelauslage. Bei der Stapelauslage werden sie in Stapeln, vertikal oder stehend gesammelt.

Subtraktive Farbmischung
Werden verschiedene Körperfarben miteinander gemischt, absorbieren die Farbpigmente jeweils verschiedene Teile des Lichts, und man sieht die Farbe, deren Anteil von allen Farben am wenigsten verschluckt wird. Werden alle Anteile des Lichts absorbiert, wird dies als Schwarz wahrgenommen.

Tampondruck
Eine Variante des Tiefdrucks. Als Druckform dient eine Platte oder Druckform, in die Vertiefungen eingraviert sind. Diese werden mit Farbe überstrichen und abgerakelt. Mit Hilfe eines Silikontampons werden nun die Farben aus den Vertiefungen entnommen und auf den zu bedruckenden Gegenstand übertragen. Mit diesem Verfahren können alle denkbaren Formen und Geometrien bedruckt werden, z.B. Kugelschreiber, Tassen, Uhren. Spielt vor allem im Werbedruck eine herausragende Rolle.

Tiefdruck
Umfaßt alle Druckverfahren, bei denen die druckenden Teile als Vertiefungen in der Druckform bestehen. Die linien-, punkt- oder flächenartigen Vertiefungen auf einer blanken Metallfläche werden mit Druckfarbe gefüllt und ein aufgepresstes, in die Vertiefungen gezwungenes Papier nimmt diese Druckfarbe auf. Das Tiefdruckverfahren wird meist für Druckaufträge mit hohen Auflagen eingesetzt, vor allem der Rotationstiefdruck. Der Tiefdruck ist ein Direktdruckverfahren. Die Druckform, ein gravierter Tiefdruckzylinder, taucht in eine Farbwanne. Die Farbe füllt die Näpfchen des Zylinders. Ein Rakelmesser zieht die Farbe von der Oberfläche des Tiefdruckzylinders ab, so daß sie nur in den Näpfchen verbleibt. Eine harte gummierte Walze (Presseur), drückt die Papierbahn gegen den Zylinder und die Farbe wird aus den Näpfchen auf den Bedruckstoff übertragen.

Tintenstrahldruck
Digitale Drucktechnik, bei der durch das Ablenken kleiner Tintentröpfchen ein Druckbild erzeugt wird. Der Tintenstrahl tritt dabei über eine Düse aus dem Druckkopf aus. Tintenstrahldruck erzeugt brillante Farben, benötigt dafür allerdings Spezialpapier. Diese Drucktechnik wird meist für Foto-, Proof- und Großformatdrucke eingesetzt.

Tonwertzunahme
Beim Drucken mit flüssigen Druckfarben vergrößern sich die Rasterpunkte aufgrund der Absorption durch den Bedruckstoff und den Druck der Rollen in der Druckmaschine. Durch das Farbannahmeverhalten eines Papiers entsteht eine höhere Flächendeckung als beabsichtigt. Dadurch wird der Gesamteindruck des Druckbildes dunkler. Die Höhe der Zunahme wird als Tonwertzunahme bezeichnet.

Transparenz
Besonderheit des PDF-Format (ab Spezifikation 1.5). PostScript kann beispielsweise keine echten Transparenzen, also durchscheinende Farben, darstellen und muß die visuelle Wirkung simulieren. In PDF-Dateien können Objekte mit Transparenzen ohne visuelle Tricks erhalten werden. Bei Pixelbildern werden transparente Bereiche durch Ebenen, Masken oder Alpha-Kanäle erzeugt und verwaltet.

Trennschnitt
Trennverfahren in der Druckweiterverarbeitung. Dabei werden die Bogen an einer bestimmten Stelle zertrennt, beispielsweise um aus einem Bogen die gewünschte Zahl an Nutzen zu erhalten.

Umschlagen
Dabei wird in der Druckmaschine ein Bogen so gewendet, dass die Seitenmarke wechselt, die gleiche Seite jedoch an den Vordermarken bleibt. Nach dem Umschlagen liegt die Rückseite des Bogens oben.

Umstülpen
Dabei wird in der Druckmaschine ein Bogen so gewendet, dass die gleiche Seite an der Seitenmarke bleibt, die Vordermarke jedoch wechselt. Nach dem Umstülpen liegt die Rückseite des Bogens oben.

Überdrucken
Druckfarben mischen sich, wenn sie übereinander gedruckt werden. Dadurch entstehen andere Farben, als ursprünglich gewünscht. Daher werden überlagernde Farbflächen normalerweise ausgespart. In bestimmten Fällen können Seitenobjekte aber gewollt überdrucken, z.B. schwarzer Text, um für kräftigere Farben zu sorgen und besseren Kontrast zu sorgen.

Überfüllen
Verfahren zum Ausgleich von Registerdifferenzen während des Drucks. Bei Farbflächen in Grafiken, die sich direkt berühren, werden an den Kanten der Berührungszone feine Linien in einer Mischfarbe beider Flächen erzeugt. Dadurch wird verhindert, daß zwischen den Farbflächen weiße Bereiche (Blitzer) entstehen, wenn sich das Papier beim Druck verzieht.

Vorsatz
Das Vorsatzpapier ist ein zähes, reißfestes Doppelblatt, das den Buchblock mit der Buchdecke verbindet. Es dient einerseits der ästhetischen Überleitung vom Äußeren des Einbandes in das eigentliche Buch, andererseits ist es unverzichtbar für den technischen Zusammenhalt von außen und innen.

Wellpappe
Verbund aus mehreren Schichten Papier. Es gibt mindestens eine Außendecke gefolgt von der angeklebten Welle und der Innendecke. Die Grammaturen variieren je nach Element:
• Außendecke: 105 - 440 g/m²
• Welle: 80 - 200 g/m²
• Innendecke: 80 - 300 g/m²

Werkdruckpapier
Diese Papierart besitzt, im Vergleich zu anderen Papieren, ein höheres Volumen bei gleicher Grammatur. Werkdruckpapiere werden meist bei der Herstellung von Büchern eingesetzt.

Zusammentragen
Arbeitsschritt in der Druckweiterverarbeitung. Im Gegensatz zum Sammeln werden beim Zusammentragen die Druckbogen aufeinander gelegt und nicht ineinander gesteckt. Die Reihenfolge wird durch die Bogensignatur, Seitenzahlen oder auch Flattermarken definiert. Einsatzgebiete sind etwa Buchblocks, Broschuren aus mehreren Lagen, Ringbücher oder auch Wandkalender. In der Praxis kommt fast ausschließlich maschinelles Zusammentragen zur Anwendung.